Weihnachten 2025

Gebrauchslyrik von Sonja Drescher

Dieser Abschnitt präsentiert das letzte Weihnachtsgedicht

Weihnachtsgrüße 2025

Der Kalender zeigt es an:
Bald schon kommt der Weihnachtsmann.
Sämtliche Bräuche, die man kennt,
wabern nun fröhlich durch den Advent.
Da wird gebacken, gestrickt und geputzt,
wird verschenkt, was nicht benutzt,
werden Schleifen um Pakete geschlungen
und manch Weihnachtslied gesungen.
Wobei: Bei einigen der Chöre
fehlen Bässe und Tenöre…

Die Weihnachtsmärkte, bestens bewacht,
verkürzen die Zeit bis zur heiligen Nacht.
Damit kein Grund besteht zum Weinen
sind sie umlegt mit Quader-Steinen.
Nachhaltigkeit ist doch am Besten –
wie wärs mit Berliner-Mauer-Resten
mit Lasershow und Stacheldraht?
Vielleicht in rot-grün, das wäre apart.

Derweil wir uns fragen, was wollen wir schenken,
wird es Zeit, das Jahr zu überdenken.
Ein Jahr voller Hitze war prophezeit,
doch Sturm, Regen, Kälte machten sich breit.
Fragt man Bootfahrer, wie sie den Sommer fanden:
Das Boot hat meistens nur rumgestanden,
derweil sich die Bootsbesitzer im Hafen
zu Bier und gegrillter Bratwurst trafen.

Diskutiert wurde über die Politik,
dabei war selten froh der Blick.
Ein Eindruck war, und nicht nur meiner,
die Kritik an Trump, die wurde kleiner.
Europa hat schließlich nur gezuckt,
Trump aber in die Hände gespuckt.
Und geht es ihm auch „nur“ um ‘nen Deal –
in der Weltpolitik ist das manchmal schon viel.

Dass Menschen verschiedener Meinung sind,
das weiß doch heute jedes Kind.
Egal, was wer denkt und was in einem steckt,
zuerst einmal verdient jeder Respekt,
der selbst bereit ist, respektvoll zu sein.
Wir sind auf der Welt schließlich nicht allein.

Wo in der Welt gibt es einen Konflikt,
in den nicht auch unser Land verstrickt?
Der Industrie tut alles weh,
doch für die Rüstung ist das ok.
Es gibt ein Bild, das will ich nicht haben:
Mein Enkel in einem Schützengraben…

Zur Demokratie wollt’ ich noch was schreiben,
doch ist es wohl besser, ich lasse das bleiben
für den Fall, dass ich das nicht richtig sehe
oder einfach missverstehe…

Wann wird sich alles zum Guten wenden?
Wann werden wir Zank und Streit beenden?
Das kommende Jahr könnte besser werden,
erfüllt sich der Wunsch nach „Friede auf Erden“.

Auch andere Wünsche fallen mir ein,
zum Beispiel: Sieg über den Krankenhauskeim,
einen Nahverkehr, der pünktlich ist,
dass Hass und Hetze man vergisst,
dass alles Gute bleibt beim alten
und dass die Dinge länger halten,
dass jeder Verbrecher seine Strafe verbüßt
und der Nikolaus uns das Fest versüßt.

Mein letzter Wunsch ist dieser Satz:
Für Union einen größeren Fußballplatz,
und dem Mainzer 05 wünsch ich auf der Stelle
einen besseren Platz in der Tabelle.

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